Erlebnisberichte Umfrage

Im Rahmen der Umfrage zur Situation ME/CFS-Betroffener in Österreich wurde unter Anderem auch folgende Frage gestellt (insgesamt haben diese Frage 105 Personen von insgesamt 151 Teilnehmern beantwortet. So gut wie alle Berichte waren negativ):

Welche Erfahrungen hast Du mit Gutachtern oder Chefärzten (PVA, Krankenkassen etc.) im Allgemeinen gemacht?

Hier die Antworten :

Sehr schlechte Erfahrungen. Dinge werden erfunden, man wird nicht ernst genommen, es wird sich lustig gemacht, man wird erniedrigt, bestehende Befunde werden nicht ernst genommen oder fallen unter den Tisch, man wird für arbeitsfähig befunden, obwohl man schwer erkrankt ist. (Anonym*)


Demütigung, Verzweiflung, nicht verstanden fühlen, sich herablassend behandeln lassen müssen. Das waren die schlimmsten zwischenmenschlichen Erlebnisse meines gesamten Lebens… (Anonym*)


Wurde heruntergemacht, erniedrigt und nicht ernst genommen. Meine Tränen und Belastung wurde beanstandet…eine zusätzliche Diskriminierung und Belastung. (Anonym*)


Terrible, a total unwillingness to listen or use logical reason, only ever try to sell you antidepressants. (Anonym*)


Ganz schlechte. Viele Gutachter und Chefärzte handeln rein im Interesse der öffentlichen Stellen. Ohne jegliche Rücksicht auf die Schwere der Erkrankung. Man wird aus Berechnung verdächtigt, eingeschüchtert und noch zusätzlich fertig gemacht. Ich hätte nie gedacht, dass das in einem Land wie Österreich möglich ist. (Anonym*)


Sehr schlechte, erniedrigend, nicht ernst genommen, für faul hingestellt. Manche sind vordergründig so freundlich und dann ein vernichtendes Urteil. Manche hören nicht zu, wenn man erklärt. Man hat das Gefühl, das Urteil ist schon vorher gefällt. (Anonym*)


Chefarzt und Oberärztin der Neurologie im (…) sagen CFS existiert nicht. (Anonym*)


Äußerst schlechte Erfahrungen. Gutachter ignorierten alle Beschwerden und klassifizierten mich als leicht depressiv. PVA meinte nach einer 10minütigen Untersuchung (abklopfen, Stethoskop, aufrecht stehen, Zehen berühren), ich sei völlig gesund (bei Diagnose Depression) Völlig unqualifizierte Politoffiziere… (Anonym*)


Fürchterlich. Schieben einen in die psychiatrische Schiene, nehmen einen nicht ernst -belächeln die Krankheit als MODE-Krankheit. (Anonym*)


Sie sind zu einem freundlich, aber das was im Befund steht hat absolut nichts mit der Realität zu tun, einzig als ich direkt im Gericht umgefallen bin, weil der Körper nachgab und ich nicht mehr zu “aktivieren” war, stand das im Bericht. Es wird gelogen, was das Zeug hält. Da wird z. B. reingeschrieben, mann kann 40 Stunden arbeiten gehen, obwohl offensichtlich war, dass ich absolut nicht sitzen kann und keine Stunde stehen kann … Ich war vorher Leiter in einem Mittelbetrieb mit Filialen. (Anonym*)


Einer hat herumgeschrien und mich als Versagerin beschimpft, mir mit Jahren Psychiatrie gedroht. Eine andere hat mich hereingelegt, freundlich getan, aber geleugnet, dass sie je Befunde gesehen hat. (Anonym*)


Dass CFS immer noch nicht angekommen ist, weder im Bewusstsein noch in der Anerkennung der Krankheit. Manche mussten sogar erst danach googeln, weil “noch nie gehört”. (Anonym*)


Ich wurde sogar immer, trotz ärztlichen Bestätigungen der nicht vorhandenen Arbeitsfähigkeit, für 100 Prozent arbeitsfähig eingestuft. (Anonym*)


Nicht ernst genommen, abwertend; als Simulant hingestellt. (Anonym*)


Ausnahmslose SEHR schlechte Erfahrungen! Die Gutachter nehmen einen absolut nicht ernst und versuchen einen mit CFS in die “Psychoecke” zu schieben.


Sehr negative. CFS wurde ausnahmslos als ein nicht existierende Krankheit bezeichnet. Kein einziger dieser Ärzte, die behaupteten CFS würde nicht existieren, konnte aber nur in rudimentären Ansätzen eine Definition von CFS leisten. (Anonym*)


Man wird nicht ernst genommen. Abschätzig belächelt. Als übertreibend dargestellt. Es wird nicht auf den Patienten eingegangen und ihm zugehört, sondern sofort eine psychische Diagnose gestellt. Man fühlt sich im Stich gelassen. Hilflos. Machtlos ausgeliefert. (Anonym*)


Chefarzt machte mich fertig, glaubte mir nicht, unterstellte mir unter Anderem dass ich zu faul sei… (Anonym*)


Die Diagnose wurde belächelt und man hat mir gesagt, ich muss mich einfach zusammenreißen und mehr bewegen. (Anonym*)


Sehr schlecht: extrem herablassend, wurde nicht ernst genommen und auf “depressive Episode” diagnostiziert. (Anonym*)


Ich wurde wiederholt als arbeitsscheue Simulatin hingestellt; ein Gerichtsgutachter meinte außerdem bei Gericht, er kenne CFS nicht, also gäbe es diese Krankheit nicht (?!). (Anonym*)


Sehr willkürlich, lassen einen nicht ausreden, kennen ME CFS nicht. (Anonym*)


Chefarzt ist ein Alptraum. Er schreibt mich immer gesund, mit der Aussage: Er ist auch müde und geht trotzdem Arbeiten. (Anonym*)


Man fühlte sich wie wenn man Krankheit nur vortäuscht oder nicht arbeiten will, oder sich alles nur einbildet. (Anonym*)


Die beiden Gutachter waren sehr oberflächlich und haben meine Erkrankung nicht erfasst. (Anonym*)


Wenn ich mir einbilde, alle paar Wochen wegen “Schwäche” nicht arbeitsfähig zu sein, soll ich mich gefälligst arbeitsunfähig melden, die würden mir bei der PVA schon “die Wadln viere richten”. (Anonym*)


Sehr schlechte, vor allem PVA und Sozialministerium. (Anonym*)


Sehr schlechte. Hatte einen Burnout (dies jetzt ist kein Burnout) bereits mit 31. Wurde einfach wieder gesundgeschrieben. Psychologischen Gutachten wurde nicht geglaubt. (Anonym*)


Niemand hat nur die geringste Ahnung von CFS. Man wird nur als Lügner hingestellt. (Anonym*)


Nur schlechte, man wird nicht ernst genommen. (Anonym*)


Sehr demütigende… (Anonym*)


Ganz schlechte. War ein Gespräch von 5 Minuten. (Anonym*)


Sind ahnungslos oder falsch informiert, was CFS anbelangt, sehen dies nicht als schwere, primär körperliche Erkrankung sondern verwechseln es mit einer neurotischen oder somatoformen Störung. (Anonym*)


Niedergemacht werden. (Anonym*)


Amtsarzt nimmt CFS nicht ernst, hat von pacing nie gehört, behauptet trotz Diagnose CFS und Hypermobilitätssyndrom sowie Blutbefund mbl-Mangel, dass kein körperliches, sondern ausschließlich psychiatrisches Problem vorliegt. (Anonym*)


Nur schlechte. (Anonym*)


Kein Einziger hatte Erfahrung mit CFS. Übermittelte Fachdokumente zum Thema CFS wurden ignoriert. Kurz inkompetent und am Patienten uninteressiert. (Anonym*)


Betreffend der ME/CFS Diagnose kaum Freundlichkeit, sehr herabwürdigend, und als somatoforme Erkrankung fehlinterpretiert. Bevor ich die Diagnose erhielt, war ich wegen Burnout in Krankenstand – dies wurde eher ernst genommen. (Anonym*)


Sie nehmen die Krankheit nicht ernst. Es wird oft als psychisches Problem ausgelegt. Sie kennen sich mit der Erkrankung nicht aus und lehnen auch Informationen dazu ab. (Anonym*)


Leider waren meine Erfahrungen mit Chefärzten sehr schlecht. Burn-out Diagnose 2016 (anstelle CFS Diagnose) und Krankenstand mehr als 1 Jahr. Die Termine bei der WGKK waren erniedrigend und sehr belastend, hatte Angst vor jedem Termin und Zustandsverschlechterung danach (noch erschöpfter als davor). Im Grunde war die Behandlung dort eine Gemeinheit, da ich sehr oft abwertend behandelt wurde. (Anonym*)


Keine guten Erfahrungen. (Anonym*)


Man wird belächelt und nicht ernst genommen. (Anonym*)


Auf ME-CFS und meine Symptomatik wurde bei mir von den Gutachtern nicht eingegangen, nur auf die psychische Diagnose … Rehamaßnahmen dahingehend gesetzt, was bei mir zu einer Verschlechterung der Symptomatik geführt hat (durch verordnete Medikamente von Fachärzten, Reha) (Anonym*)


Mir wurde nicht geglaubt. (Anonym*)


Vollkommen inkompetent, unwissend,arrogant,herablassend, gönnerhaft, uneinsichtig… (Anonym*)


Meine PVA-Untersuchung hat sich sehr auf die psychischen Krankheiten konzentriert. Damit waren sie zufriedener als mit der CFS/ME-Diagnose (Anonym*)


Eine sehr schlechte… (Anonym*)


Überwiegend leider schlechte Erfahrungen. Krankheit wurde nicht anerkannt. (Anonym*)


Trotz eindeutiger Befunde wurden meine Erkrankungen als Nichtigkeit abgetan und ignoriert. (Anonym*)


Nur Schlechte Erfahrungen mit Gutachtern (Anonym*)


Arroganz; Ignoranz; komplette Unwissenheit …man wird nicht als Mensch, sondern als lästiger Kostenfaktor behandelt (Anonym*)


Sehr schlecht informiert. Nehmen Krankheit oft nicht ernst. (Anonym*)


Bis auf meinen letzten Pensionsantrag, infolgedessen ich nach zwei vergeblichen Versuchen zuvor die Frühpension endlich zuerkannt bekam (allerdings trotz Befunden zu CFS für eine mittelschwere Depression, für welche ich keine Diagnose hatte) fast nur extrem schlechte. (Anonym*)


Diagnose durch meinen Neurologen, der gleichzeitig Psychiater ist. Bei der PVA betr. Begutachtung Antrag auf Berufsunfähigkeitspension/ Rehabilitationsgeld nur zu einem Psychiater und zur Psychodiagn. Untersuchung geladen. (Anonym*)


Keine guten. (Anonym*)


Schlimm. (Anonym*)


Die Ärzte sind sehr schlecht informiert und daher nicht wirklich dazu befähigt, den Gesundheitszustand korrekt zu beurteilen. (Anonym*)


Erniedrigend, deprimierend, verachtend, desillusionierend, demotivierend, kränkend, unterstellend, beleidigend. (Anonym*)


Die menschenunwürdige Erfahrung bei der PVA hatte die Folge schwerer Depression und Verschlimmerung der allgemeinen Lebensfreude. Beleidigung, abwertende Aussagen wie Fibromyalgie CFS-FIBROMYALGIE gäbe es nur für Arbeitsscheue Menschen. (Anonym*)


Sehr uninformiert und deswegen kaum Verständnis und richtige Schweregrad Einstufung nicht möglich. (Anonym*)


War eine Erfahrung, die ich nicht mehr erleben möchte. Habe nie geglaubt, dass man so behandelt wird. (Anonym*)


Erniedrigende Gespräche, in denen man behandelt wird wie ein Lügner oder gar wie ein Verbrecher. Teilweise sehr herablassende und menschenrechtsverletztende Behandlung. (Ausnahme: SVA Salzburg) Man wird nicht ernst genommen, weil man nicht krank aussieht und natürlich weil die Krankheit kaum gekannt wird. (Anonym*)


Es ist immer ein Kampf und man wird behandelt wie jemand der nicht richtig im Kopf ist. (Anonym*)


Massenabfertigung, keine Kenntnisse über CFS, Rehageld durch Diagnose Depression. (Anonym*)


Schlechte. (Anonym*)


Sowohl Reha Geld als auch Berufsunfähigkeitspension bekam ich nur wegen Diagnosen wie psychosomatische Störung. Mit cfs wäre ich nicht weit gekommen glaub ich. (Anonym*)


schlechte! (Anonym*)


Chefärzte waren verächtlich – ohne, dass Sie mich gesehen haben, haben Sie zu mir gesagt, dass ich nichts organisches habe, dass es nur psychisch ist. Dass ich aufhören muss, in Spitälern zu liegen. Dass ich Doctorshopping mache. Außerdem musste ich alle 3 Wochen zum Chefarzt, jedes Mal mit neuem FACHARZT Brief – das ist TEUER und unterstützt nur das Verhalten, von Arzt zu Arzt zu rennen. (Anonym*)


Abwertend, man wird angezweifelt und nicht ernst genommen, vor allem wenn man noch jung ist. (Anonym*)


*Diese Erlebnisberichte wurden anonymisiert, teilweise gekürzt und liegen alle im Original vor.

Wir danken allen Probanden, dass sie den Mut und die Kraft aufgebracht haben, um endlich aufzuzeigen, wie die Situation für viele Betroffene wirklich ist. Fasst alle machten schlechte Erfahrungen mit Gutachtern oder Chefärzten (PVA, Krankenkassen etc.) Das lässt auf massive systemische Probleme schliessen und es drängt sich der Verdacht auf, dass besonders die PVA kranke Menschen ganz bewußt unter Druck setzt, um sie aus dem System zu drängen. Viele Betroffene berichten, dass sie massive Ängste gegenüber der PVA entwickelt haben. Wir hoffen auf weitere Gespräche mit der PVA. Ein Gespräch hat schon statt gefunden.